In der Lausitz isst man Karpfen gern „blau“. Was den Fisch in diesen Zustand versetzt, erfährt der Besucher in einer gemütlich eingerichteten Wohnküche. Zentraler Punkt des Raumes ist eine große Arbeitsfläche, wo sich ein Koch bei der Zubereitung eines Karpfens ganz genau auf die Finger schauen lässt. Nicht wirklich, sondern nur in einem Film, der auf einem Bildschirm in der Mitte abläuft. Jeder Arbeitsschritt wird gezeigt und beschrieben, so dass am Ende klar sein dürfte, was einen Karpfen „blau“ eigentlich blau macht.
Der Tradition nach kommt Karpfen nur in den Monaten mit einem „r“ auf den Tisch, also von September bis April. Eine Hygienevorschrift aus früherer Zeit ist an dieser Regel schuld: wenn es heiß war, konnte man die Fische in dieser Zeit weder lebend noch geschlachtet ohne Verderb transportieren.
Grundsätzlich ist Fisch ausgesprochen gesund und hat vielleicht sogar Auswirkungen auf die Lebenserwartung. Schließlich leben die Menschen in Ländern länger, wo viel Fisch gegessen wird. So beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung für Japaner 82,5 Jahre, in Deutschland liegt sie bei 79,8 Jahren.
Gleichzeitig erfahren Besucher in der Wohnküche, wie unterschiedlich Karpfen zubereitet werden kann. Rezepte aus aller Welt gibt es zum Mitnehmen in den Schüben des alten Küchenschrankes.